Die Umsetzung des Synergieprojektes "Weschnitzinsel von Lorsch" - Wiedervereinigung der Weschnitzarme "Alte- und Neue Weschnitz", wurde im Jahr 2017 abgeschlossen. Die Entstehung und den Hintergrund erklärt dieses Kapitel. Die alte Webseite, die zum Ziel hatte den Projektfortschritt von 2012 an zu dokumentieren, finden Sie in unserem Archiv.
Hier finden Sie die archivierte Projektseite aus den Jahren 2012 - 2018
Ein Projekt, das Jahrzehnte als Idee durch Naturschützer immer wieder ins Spiel gebracht wurde aber wegen seiner Größe und Komplexität nie zustande kam, ist nun endlich umgesetzt!
Die Wiedervereinigung der naturfern ausgebauten Weschnitzarme "Alte- und Neue Weschnitz" in Lorsch, verbunden mit der Renaturierung der großen Wiesenflächen im Natur- und Vogelschutzgebiet "Weschnitzinsel von Lorsch".
Gefördert im Rahmen eines "Synergieprojektes", koordinierte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Land Hessen, der Stadt Lorsch, dem Wasserverband Bergstraße, der örtlichen Landwirtschaft, dem Amt für Bodenmanagement und der Ökoagentur für Hessen, die Umsetzung dieser Projektidee.
Im Kern der Maßnahme wurden die künstlichen Flussarme der Alten und Neuen Weschnitz zusammengeführt und fließen heute wieder in ihrem alten Bett, frei durch ihre Aue. Damit soll erreicht werden, dass sich sowohl die Struktur des Fließgewässers als auch der Zustand der Gewässeraue verbessert und die Lebensbedingungen für die vielen Brut- und Rastvögel und alle anderen Bewohner der offenen Auenlandschaften, entscheidend verbessert werden.
Historisch betrachtet ist die Weschnitzinsel Teil eines großen, zusammenhängenden Wiesenkomplexes. Diese Wiesenlandschaft zeichnete sich ursprünglich durch einen hohen Grundwasserspiegel und regelmäßige Überschwemmungen durch die beiden Weschnitzarme (Alte Weschnitz und Neue Weschnitz) aus. Gerade zu Zeiten der Schneeschmelze führten die Bewohner dieser Landschaft einen regelrechten Kampf gegen die Hochwässer. In den 1960er Jahren wurden durch Begradigungen, Flussbettvertiefungen, Entwässerungen und Dämme diese Probleme weitgehend gelöst. Durch eine intensive Nutzung der Grundwasservorräte als Trinkwasser wurde zudem der Grundwasserspiegel um etwa 2 m abgesenkt. In der Folge konnten weite Teile der Wiesenlandschaft landwirtschaftlich genutzt werden. Landwirte wurden im Rahmen eines Aussiedlerprogrammes an der Weschnitzniederung angesiedelt.
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Durch diese erheblichen Eingriffe in das Ökosystem wurden viele Vogelarten von der Weschnitzinsel vertrieben. Ende der 1950er Jahre wurde die Wiesenralle (Crex crex), in den 1960er Jahren die Bekassine (Gallinago gallinago), die Uferschnepfe (Limosa limosa) und die Sumpfohreule (Asio flammeus) vertrieben. Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und die Viehstelze (Motacilla flava) waren häufig anzutreffende Brutvögel – sie verschwanden bis heute. Nachdem man an der Alten Weschnitz Pyramidenpappeln – die Brutbäume des Schwarzstirnwürgers (Lanius minor) – fällte, verschwand auch diese Kolonie aus sechs bis acht Brutpaaren von der Weschnitzinsel. Der Bau der nahe gelegenen Bundesautobahn 5 hinterließ im Ökosystem der ehemaligen Wiesenlandschaft ebenfalls deutliche Spuren. Ursprünglich brüteten in der Wiesenlandschaft bis zu 15 Brachvögelpaare. Seit 10. Dezember 1979 ist die Weschnitzinsel auf Antrag der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Einer der wesentlichen Gründe war der Schutz des Großen Brachvogels (Numenius arquata). 1979 waren es nur noch vier Brutpaare und 2001 nur noch eines. Heute brütet die Art nicht mehr auf den Wiesen der Weschnitzinsel und umso mehr wird es Zeit für die Renaturierung der Weschnitz und Ihrer Aue.